Gleiche Rechte in der Krise

Zu sehen sind Maiskörner und Maiskolben. Die drohende Hungersnot macht die Arbeit der Partnerorganisationen des Weltgebetstags nicht einfacher (Foto: Weltgebetstag e. V.).

Die Arbeit der Partnerorganisationen ist durch die Dürre in Simbabwe besonders wichtig.

Für die Grundversorgung der Bevölkerung werden in Simbabwe rund 80.000 Tonnen Mais pro Monat benötigt. Laut der Agentur Reuters beträgt die Getreidereserve Simbabwes derzeit ungefähr 100.000 Tonnen. Es zeichnet sich also ab, dass die Vorräte Ende Februar verbraucht sein werden und das Land vor einer Hungersnot steht. Darauf verwies auch der stellvertretende Landesdirektor Simbabwe des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (UN).  

Die drohende Hungersnot macht die Arbeit der Partnerorganisationen des Weltgebetstags in Simbabwe nicht einfacher. „Die Projektaktivitäten laufen mit geringfügigen Anpassungen weiter, aber wir haben natürlich auch im Blick, dass die Dürrekrise die Frauen vor zusätzliche Herausforderungen stellt und sie großem Stress ausgesetzt sind“, sagt Kudzai Makwanda (Name geändert), Mitarbeiterin einer Partnerorganisation in Simbabwe.

„In der gegenwärtigen Krise versäumen Mädchen im schulpflichtigen Alter den Schulbesuch, um sich für die Essensausgabe durch Hilfsorganisationen anzustellen“, sagt Godfrey Moyo (Name geändert), Mitarbeiter einer simbabwischen Partnerorganisation des Weltgebetstags. Ihre Arbeit sei gerade jetzt besonders wichtig, damit Benachteiligungen von Frauen und Mädchen durch die Krise nicht noch weiter verschärft werden, teilen die Partnerorganisationen mit. „Wir nehmen uns zum Beispiel Zeit, um die an der Verteilung der Nahrungsmittelhilfe beteiligten Gemeindevorstände zu verpflichten, die Geschlechter- und Frauenrechte während der Nahrungsmittelverteilung zu berücksichtigen“, erklärt Moyo.

Zyklon, Misswirtschaft und Währungskrise

Das südliche Afrika ist eine vom Klimawandel besonders betroffene Region. In den vergangenen fünf Jahren hat es nur eine „normale“ Erntezeit gegeben; entsprechend schlecht sind die nationalen Nahrungsmittelvorräte. Verschärft hat sich die Situation durch den Zyklon Idai, der im März 2019 – der Erntezeit im südlichen Afrika – einen Großteil der Ernte und damit auch des Saatguts zerstört hat. Laut der Tageszeitung The Guardian sollen im südlichen Afrika inzwischen insgesamt 45 Millionen Menschen unter Nahrungsmittelknappheit leiden. Allein in Simbabwe sollen laut den UN acht Millionen Menschen betroffen sein.

Zudem hat Simbabwe mit den Folgen der jahrzehntelangen staatlichen Misswirtschaft zu kämpfen. Die Landwirtschaft in Simbabwe, der einstigen Kornkammer der Region, liegt seit der Landreform zu Beginn des Jahrtausends darnieder, Hinzu kommt die aktuell massive Währungskrise. Der Verfall der Währung scheint kaum noch aufzuhalten und lässt Erinnerungen an die Hyperinflation von 2007 bis 2009 wach werden.

Langfristige Unterstützung

Für die Zukunft haben die Partnerorganisationen bereits ihre Schlüsse gezogen: Sie wollen innovative Wege gehen und die Gemeinden dabei unterstützen, den Folgen des Klimawandels zu begegnen, damit diese die ohnehin bestehende Benachteiligung von Frauen und Mädchen nicht noch zusätzlich verschärfen. Die Vermittlung von Kenntnissen in nachhaltiger Landwirtschaft sei eine wichtige Möglichkeit, die negativen Folgen des Klimawandels zu begrenzen.

Die Partnerorganisationen des Weltgebetstags arbeiten mit ihren Teilnehmenden an einer besseren Zukunft. Damit betreibt der Weltgebetstag mit Kollekte und Spenden langfristige Unterstützung in Simbabwe. Eine weitere Unterstützungsmöglichkeit ist die Unterschriftenaktion des Weltgebetstags.

Gegenüber Deutschland und anderen Staaten ist Simbabwe hoch verschuldet. Darunter leidet vor allem die Qualität des Gesundheitssystems, die aber für die Menschen wichtig ist. Deshalb setzt sich der Weltgebetstag mit einer Unterschriftenaktion dafür ein, dass Deutschland auf einen Teil der Schuldenrückzahlung verzichtet und die simbabwische Regierung dieses Geld stattdessen in einen unabhängigen Fonds für die Förderung von Gesundheitsprogrammen einzahlt. Die Programme werden zusammen mit Organisationen der simbabwischen Zivilgesellschaft ausgewählt und umgesetzt.

 

Die Partnerorganisationen des Weltgebetstags in Simbabwe:

Creative Centre for Communication and Development

Envision Zimabwbe Women’s Trust

Youth Empowerment & Transformation Trust

Zimbabwe Council of Churches