Häufige Fragen


Antworten

1. Was ist der Weltgebetstag?

Der Weltgebetstag ist eine internationale Basisbewegung von Frauen unterschiedlicher christlicher Konfessionen. Jedes Jahr, immer am ersten Freitag im März, laden sie Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche ein, um gemeinsam für Frieden und Gerechtigkeit zu beten und zu handeln.

Mehr zur Idee des Weltgebetstags erfahren Sie unter: Menüpunkt „Idee“

2. Heißt es „Weltgebetstag“ oder „Weltgebetstag der Frauen“?

“World Day of Prayer“ – Englisch für „Weltgebetstag“ – ist seit jeher die internationale Bezeichnung der weltweiten ökumenischen Frauenbewegung.

In einzelnen Ländern, wie z.B. in der Schweiz, in Österreich und auch in Deutschland, bürgerte sich mit der Zeit der Zusatz „der Frauen“ ein. Dieser verdeutlichte den besonderen Charakter des Weltgebetstags und half, ihn in der öffentlichen Wahrnehmung von anderen Gebetstagen zu unterscheiden. In den 1970er Jahren wurde so das Deutsche Komitee des Weltgebetstags der Frauen gegründet. Seit dem Jahr 2003 ist es ein eingetragener Verein mit Titel „Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e.V.“

In der Außendarstellung, zum Beispiel auf den Plakaten, wird jedoch meist der international geläufige Name der Bewegung verwendet: „Weltgebetstag“.

Um zu verdeutlichen, dass die Gottesdienste von Frauen verfasst und vorbereitet werden heißt es dazu: „Frauen aller Konfessionen laden ein zum Gottesdienst“. 

3. Seit wann gibt es den Weltgebetstag?

Die Bewegung des heutigen Weltgebetstags entsteht bereits Ende des 19. Jahrhunderts in den USA und Kanada. Frauen aus der äußeren und der inneren Mission schließen sich damals zusammen und veranstalten Jahr für Jahr einen konfessions-übergreifenden Gebetstag.

Im Jahr 1927 rufen die Frauen dann erstmalig zu einem weltweiten ökumenischen Gebet auf. Sie ernten ein begeistertes Echo: In China, Indien, Polen, Syrien und anderswo schließen sich Christinnen an. In Deutschland beginnen in diesem Jahr methodistische Frauen mit der Feier des Weltgebetstags.

Ein erster ökumenischer Weltgebetstag in Deutschland findet 1947 im Berlin der Nachkriegszeit statt. Die Methodistinnen Stella D. Wells und Luise Scholz trotzen dem Fraternisierungsverbot und feiern mit über 600 britischen, US-amerikanischen und deutschen Frauen den Weltgebetstag. Zwei Jahre später, 1949, werden die Ordnungen zum Weltgebetstag erstmalig in großer Auflage gedruckt und landesweit verschickt.

Sie möchten tiefer in die Vergangenheit des Weltgebetstags eintauchen?

Menüpunkt „Geschichte“

4. Wann wird der nächste Weltgebetstag gefeiert?

Der nächste Weltgebetstag von Christinnen von den Cookinseln wird am Freitag, den 7. März 2025 in vielen ökumenischen Gottesdiensten rund um den Erdball gefeiert. Sein deutschsprachiger Titel lautet: wunderbar geschaffen!

Mehr zum Weltgebetstag 2024 erfahren Sie unter „Weltgebetstag 2024 aus Palästina“

5. Aus welchem Land kommt der nächste Weltgebetstag?

Der nächste Weltgebetstag wurde von Frauen von den Cookinseln vorbereitet.

Der Weltgebetstag von den Cookinseln wird am Freitag, den 7. März 2025 in vielen ökumenischen Gottesdiensten rund um den Erdball gefeiert. Sein deutschsprachiger Titel lautet: wunderbar geschaffen!

Mehr zum letzten Weltgebetstag 2024 erfahren Sie unter: „Weltgebetstag 2024 aus Palästina“

6. Wer sucht die Schwerpunktländer zum Weltgebetstag aus?

Die Gottesdienstländer und -themen werden bei den internationalen Weltgebetstags-Konferenzen aus zahlreichen Vorschlägen aus aller Welt ausgewählt. An den internationalen Konferenzen nehmen Vertreterinnen aus allen Regionen der Welt teil. Diese Konferenzen finden alle vier bis fünf Jahre statt.

Die letzten internationalen Konferenzen fanden 2003 in England, 2007 in Kanada, 2012 in den USA, 2017 in Brasilien und 2022 als erste Online-Konferenz statt.

Übrigens: Ob ein Land wirtschaftlich arm oder reich ist, spielt bei der Auswahl der Schwerpunktländer des Weltgebetstags keine Rolle.

So kam zum Beispiel im Jahr 1992 der Weltgebetstag aus Deutschland, der Schweiz und Österreich. Frauen aus den drei Ländern schrieben damals gemeinsam die Gottesdienstordnung „In Weisheit mit der Schöpfung leben“. Im Jahr 2013 stand Frankreich im Mittelpunkt. Das Thema damals: „Ich war fremd – ihr habt mich aufgenommen“.
 

7. Sind Gottesdienst und Titelbild überall auf der Welt gleich?

Immer am ersten Freitag im März wandert ein Gottesdienst 24 Stunden lang rund um den Globus … und verbindet Menschen in aller Welt miteinander!

Dass dabei auf der ganzen Welt die gleiche Liturgie gebetet wird, macht den ganz besonderen Reiz des Weltgebetstags aus. Die Texte und Gebete des Gottesdienstes sind somit international verbindlich.

Nichtsdestotrotz regen die Schreiberinnen der jeweiligen Gottesdienste häufig an, dass Aspekte aus der Situation des jeweiligen Landes, in dem gefeiert wird, in ihren Gottesdienst einfließen. So wird z.B. nach eigenen Beispielen zu Themen wie Ausgrenzung, Ungerechtigkeit oder Umweltschutz gefragt. Oder die Frauen vor Ort nehmen Anliegen aus ihrer Gemeinde mit in die Fürbitten auf.  

Neben den verbindlichen Texten und Gebeten der Gottesdienstordnung machen die Schreiberinnen der Gottesdienstordnung auch Vorschläge für weiterführende Gestaltungsideen, z.B. Anregungen für Bibelarbeiten, Basteltipps zum Kindergottesdienst und ein Titelbild. Diese Anregungen stehen allen Weltgebetstagskomitees zur Verfügung; sie sind aber nicht verbindlich.

8. Wer kann beim Weltgebetstag mitmachen?

Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder: Alle sind herzlich zu den jährlichen Gottesdiensten und Veranstaltungen rund um den Weltgebetstag eingeladen!

Das Besondere am Weltgebetstag ist, dass Gebete, Lieder und Texte von Frauen unterschiedlicher christlicher Konfessionen gemeinsam ausgesucht und verfasst werden. Ökumenische Gruppen von Frauen sind es auch, die diese Weltgebetstage Jahr für Jahr in den Gemeinden vorbereiten. Damit ist der Weltgebetstag die älteste und größte internationale Basisbewegung christlicher Frauen.

Neue Frauen jeden Alters sind herzlich eingeladen, in der Vorbereitung mitzumachen!

9. Dürfen auch Männer zum Weltgebetstag kommen?

„Frauen aller Konfessionen laden ein zum Gottesdienst“…

…und zum Weltgebetstag eingeladen sind alle: Frauen, Jugendliche, Kinder und selbstverständlich auch Männer!

Ob Gottesdienst, Länderabend oder Kinovorstellung: Der Weltgebetstag bietet einen interessanten Blick auf gesellschaftliche und spirituelle Fragestellungen. Das sind globale Fragen, die Frauen wie Männer bewegen.

Der Weltgebetstag nimmt jedes Jahr ein anderes biblisches, wie auch gesellschaftspolitisches Thema in den Blick – und zwar aus der Perspektive ökumenischer Frauen eines anderen Landes. Und diese Frauenperspektive ist auch für männliche Besucher eine bereichernde und spannende Besonderheit der jährlichen Gottesdienste zum Weltgebetstag. 

10. Sind auch Menschen anderer Religionen zum Weltgebetstag eingeladen, z. B. Menschen jüdischen oder muslimischen Glaubens?

Das Gebet am Weltgebetstag ist ein christliches Gebet, das in einer multi-religiösen Welt stattfindet. Wenn Menschen aus anderen Religionen Gottesdienste zum Weltgebetstag besuchen mögen oder wenn Sie Nachbarinnen und Nachbarn aus anderen Religionen einladen möchten, sind diese als Gäste natürlich herzlich willkommen.

Beim Weltgebetstag engagierte Menschen setzen sich aus ihrem christlichen Glauben heraus für andere ein. Ein wichtiges Zeichen dieser Solidarität beim Weltgebetstag ist auch die Kollekte aus den Gottesdiensten. Sie kommt vor allem Frauen- und Mädchenprojekten weltweit zu Gute. Gemeinsam mit Projektpartnerinnen vor Ort setzt sich der Weltgebetstag Deutschland für ein selbstbestimmtes Leben aller Mädchen und Frauen ein – und das unabhängig von deren Religion!

An den Projekten unserer Partnerorganisationen nehmen Christinnen genauso teil wie Frauen anderer Religionen oder auch nicht-religiöse Frauen.
 

11. Wo finde ich eine Veranstaltung oder einen Gottesdienst in meiner Nähe?

Eine erste Anlaufstelle, um mehr über den Weltgebetstag in Ihrer Nähe zu erfahren, kann Ihre örtliche Kirchengemeinde sein. Auch die bundesweiten und regionalen kirchlichen Frauenorganisationen und -verbände (siehe: Mitgliedsorganisationen im Deutschen Weltgebetstagskomitee) können häufig mit Kontaktadressen und Infomaterial weiterhelfen.

Darüber hinaus haben wir auf unserer Webseite eine Deutschlandkarte freigeschaltet. Dort können Gottesdienste eingetragen und auch gefunden werden. Die Übersichtskarte wird ständig erweitert.

Schauen Sie doch mal rein: „Mitmachen und Mitfeiern“

12. Was geschieht mit der Kollekte zum Weltgebetstag?

Der Weltgebetstag wird Jahr für Jahr in über 120 Ländern auf der ganzen Welt gefeiert. In vielen dieser Länder gibt es ökumenische Weltgebetstagskomitees. Über die Verwendung der Kollekten aus den Gottesdiensten entscheiden alle Komitees eigenständig. Der Großteil der Kollekten und Spenden in Deutschland kommt der internationalen Bewegung des Weltgebetstags und vor allem Frauen- und Mädchenprojekten weltweit zu Gute.

Der Weltgebetstag Deutschland engagiert sich dafür, Mädchen und Frauen weltweit zu stärken, damit sie ihre sozialen, politischen und wirtschaftlichen Rechte einfordern und wahrnehmen können. Dafür arbeitet der Weltgebetstag mit Partnerorganisationen in Asien, Afrika, Lateinamerika und dem Nahen Osten zusammen. In Europa werden vorwiegend Projekte von und für Migrantinnen und Flüchtlingsfrauen gefördert.

Beim Weltgebetstag 2021 aus Vanuatu sind 3,144 Mio. Euro an Kollekten und Spenden beim Deutschen Weltgebetstagskomitee eingegangen. Das beste Spenden- und Kollekten-Ergebnis seitdem der Weltgebetstag in Deutschland gefeiert wird. Mit dem Großteil dieser Kollekten wurden 51 Frauen- und Mädchenprojekte in 23 Ländern weltweit sowie die internationale Weltgebetstagsbewegung unterstützt. Detaillierte Informationen zur Verwendung der Kollekten und Spenden können Sie in unserem jährlichen Geschäftsbericht nachlesen: Jahresbericht 2021

13. Hat der Weltgebetstag Deutschland ein Spendensiegel?

Der Weltgebetstag Deutschland ist als gemeinnütziger Verein anerkannt, der ausschließlich und unmittelbar steuerbegünstigten kirchlichen und gemeinnützigen Zwecken im Sinne der §§ 51 ff AO dient.
Darüber hinaus hat der Weltgebetstag Deutschland sich freiwillig der „Initiative Transparente Zivilgesellschaft“ angeschlossen. Diese setzt sich für mehr Transparenz in zivilgesellschaftlichen Organisationen ein.

Der Weltgebetstag Deutschland hat sich hingegen bisher nicht um das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für Soziale Fragen (auch als DZI-Spenden-Siegel bekannt) beworben.

Aufgrund der verhältnismäßig geringen Anzahl von Einzelspenden im Vergleich zum Kollektenaufkommen und der in diesem Verhältnis sehr hohen Kosten für das DZI-Spenden-Siegel hat der Vorstand des Deutschen Weltgebetstagskomitees entschieden, das DZI-Spenden-Siegel nicht zu beantragen.

14. Ich interessiere mich für den Weltgebetstag in einem anderen Land. Wohin kann ich mich wenden?

Das Internationale Weltgebetstagskomitee hat eine englischsprachige Internetseite, auf der alle Weltgebetstagskomitees nach Kontinent aufgelistet sind.

Einige Länder haben eigene Internetauftritte, die in dieser Übersicht verlinkt sind. Auf ihren Seiten sind nähere Infos zum Weltgebetstag vor Ort und Ansprechpartnerinnen zu finden.

Zur Übersicht: Internetseite des Internationalen Weltgebetstagskomitees