Indien: Gewalt muss endlich aufhören

Konflikt-Regionen sind niemals sichere Orte. Doch v.a. Frauen und Mädchen erfahren im indischen Manipur sexualisierte Kriegs-Gewalt – von allen Seiten. Unsere Partnerinnen von WAD kämpfen dagegen.

Seit der Unabhängigkeit Indiens 1947 kommt Manipur nicht zur Ruhe. Ganz im Osten gelegen, und nur etwas größer als Hessen, ist es einer der kleineren Bundestaaten des Subkontinents. Und doch ist Manipur allemal groß genug für einen jahrzehntealten Konflikt zwischen militanten politischen Gruppen und den indischen Sicherheitskräften.

Legalisierte Straflosigkeit und blinde Flecken

Das bereits seit 40 Jahren geltende sogenannte AFSP-Gesetz schützt die indischen Streitkräfte vor Strafverfolgung selbst bei schweren Verbrechen, wie Vergewaltigung oder außergerichtlichen Hinrichtungen. Gleichzeitig leben die Frauen in Manipur ohnehin in einer äußerst patriarchalen Gesellschaft, in der häusliche Gewalt weit verbreitet ist und weder geächtet noch geahndet wird.

Es reicht!

Diesen Zustand will unsere Partnerorganisation „Women Action for Development” (WAD) nicht länger hinnehmen. Sie organisiert an den Polizei-Stationen Schulungen zum Umgang mit Gewalt gegen Frauen und unterstützt Überlebende bei Strafanzeige und bei Aussage vor Gericht.

Verbündete müssen her

Gleichzeitig sensibilisiert WAD die örtlichen Autoritäten und Politiker für die Thematik „Gewalt gegen Frauen“ und fordert deren Einsatz zur Aufhebung des AFSP-Gesetzes ein. Weiterhin erhalten Richter, Staats- und Rechtsanwälte fundierte Informationen zu geschlechterspezifischer Gewalt auf Basis von Fall-Recherchen.

Gemeinsam mit anderen zivilgesellschaftlichen Gruppen werden neue Aktionen geplant – denn nur gemeinsam kann die Gewalt auf Dauer eingedämmt werden!

Projekt-Kurzinfo

Projekttitel: Gerechte Geschlechterverhältnisse im Kontext des andauernden bewaffneten Konflikts in Manipur
Förderschwerpunkt: Gesellschaftliche und politische Teilhabe
Partnerorganisation: Women Action for Development (WAD)
Laufzeit: Januar 2018 bis Dezember 2019
WGT-Beitrag: 52.533€

Weiterführende Informationen:

Artikel „Region in permanenter Unordnung - Im Nordosten Indiens gibt es seit Jahrzehnten gewaltsame Konflikte" auf den Seiten der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), vom 07.04.2014

Artikel „16 Jahre Hungerstreik" in der neuen Züricher Zeitung, vom 29.07.2016