Immer öfter lesen wir im Kontext geschlechterspezifischer Gewalt von „toxischer Männlichkeit“. Manch eine*r von Ihnen hat sich vielleicht schon gefragt: Was ist darunter zu verstehen?
Der Begriff beschreibt eine Form von Männlichkeit, die auf Dominanz, Aggressivität, Wettbewerb und Gewalt basiert. Empathische Gefühle lässt sie nicht zu. Sie geht mit destruktiven Denk- und Verhaltensweisen gegenüber anderen einher und ist eng mit der Abwertung von Frauen und mit Homophobie verbunden.
Natalies Geschichte
Im Gottesdienst zum Weltgebetstag der Frauen aus England, Wales und Nordirland lernen wir Natalie kennen. In ihrer Geschichte erzählt sie, wie sie unter diesen toxischen Verhaltensweisen ihres Partners und seinen Gewaltausbrüchen litt.
Für viele Frauen ist das Ende der Beziehung der einzige Ausweg aus der Gewaltspirale. Deswegen unterstützt der Weltgebetstag Projekte in Europa, die Frauen dabei unterstützen, sich aus gewaltvollen Beziehungen zu befreien.
Aber was können wir tun, um toxisch-männlichen Verhaltensweisen dauerhaft etwas entgegenzusetzen?
Wir alle müssen veraltete Rollenmuster über Bord werfen und neue Geschlechterbilder entwickeln. Ziel ist eine „positive Männlichkeit“, die Empathie, Sensibilität, Gefühle und faire Kommunikation zulässt, die Sorgearbeit gleichberechtigt übernimmt und Partnerschaften auf Augenhöhe lebt.
Viele unserer Partner-Organisationen weltweit haben diesen Ansatz längst in ihrer Arbeit verankert, wenn es um Prävention und Bekämpfung geschlechterspezifischer Gewalt geht. Mit den Kollekten und Spenden zum Weltgebetstag unterstützen wir ihre wichtige Arbeit.
Zum Beispiel im Schwerpunktland des Weltgebetstags 2022: Das Netzwerk „maternity stream“ im englischen Leeds unterstützt schwangere Asyl suchende und geflüchtete Frauen. Und die Heilsarmee in London hilft Frauen, die vor der Trennung von ihrem gewalttätigen Partner stehen.
Wenn Sie unsere Projektarbeit weltweit unterstützen möchten, freuen wir uns über Ihre Spende: zum Spendenformular
Weitere Informationen:
Artikel „Nicht nur Natalie: Gewalt erleiden 44 Prozent aller Britinnen“ im Heft Ideen und Informationen. Das Heft ist über den Eine- Welt-Shop erhältlich.
Artikel „Lad Culture: Elite-Studenten, die von Vergewaltigung singen“ vom 30.07.2014 auf zeit.de