Indien: Gemeinsam gegen Menschenhandel

In Indien sind vor allem Töchter der „Unberührbaren“ Menschenhändlern oft schutzlos ausgeliefert. Mit Aufklärung und wirtschaftlicher Förderung zerstört die ROSI Stiftung dieses schmutzige Geschäft.

Das Kastenwesen ist in Indien offiziell abgeschafft. Dennoch hat es bis heute eine immense Bedeutung. Dies spüren vor allem diejenigen, die den „untersten Schichten“ zugeordnet werden. Zu ihnen zählen die Dalits, die sogenannten Unberührbaren. Besonders auf dem Land erleben sie massive Diskriminierung, Gewalt und Landraub.

Junge Frauen als Spielball

Bittere Armut, Analphabetismus und die Gefährdung der Lebensgrundlagen in den Berg-Regionen Tamil Nadus: All das sind Risikofaktoren für junge Mädchen. Ihnen droht, als Zwangsarbeiterin in einem Haushalt, in einer Fabrik oder einem Bordell in der Stadt zu landen.

Sogenannte Vermittler suchen die Dalit-Dörfer auf und überreden die Eltern mit einem Handgeld, ihre Tochter als Arbeitskraft zu verkaufen. Das Mädchen wird dadurch zu einer modernen Arbeitssklavin, die Ausbeutung und Übergriffen schutzlos ausgeliefert ist.

Das Übel an der Wurzel packen

Unsere Partnerinnen bei der ROSI-Stiftung (engl.: „Rural Organisation for Social Improvement“ ROSI Foundation) sind der Überzeugung, dass bessere Lebens-Bedingungen den Menschenhändlern dauerhaft ihre Geschäfts-Grundlage entziehen:

Sie informieren Dalit-Mütter und -Frauen über ihre Rechte und beraten sie bei der effizienteren Bewirtschaftung der Bergwälder.

Das hebt das Familieneinkommen und die Chancen der Töchter auf einen regulären Schulbesuch. Der Kreislauf aus Armut und Ausbeutung wird durchbrochen.

Die Gemeinschaft hilft mit

Parallel dazu braucht es Aufklärung über die Praktiken der Menschenhändler und Beratung für besonders gefährdete Familien. Von ROSI gegründete, gut informierte „Wachposten“ leisten dabei wichtige Präventions-Arbeit vor Ort: Sie haben einen Blick auf die Familien und greifen ein, sobald sie fürchten, ein Mädchen könnte verkauft werden.

Am Ende reicht entsprechender Widerstand, um den Menschenhändlern das Geschäft zu ruinieren!

 

Projekt-Kurzinfo

Projekttitel: Stärkung indigener Frauen und Mädchen, um Menschenhandel vorzubeugen und die Menschenrechts-Situation zu verbessern
Förderschwerpunkt: Wirtschaftliche Eigenständigkeit / Existenzsicherung in der Stadt und auf dem Land
Partnerorganisation: Rural Organisation for Social Improvement (ROSI Foundation)
Laufzeit: Januar 2019 bis Dezember 2020
WGT-Beitrag: 39.927€