Bosnien und Herzegowina: 25 Jahre Frieden, wenig Hoffnung

Ein Vierteljahrhundert nach dem Friedensvertrag von Dayton sind die verschiedenen Bevölkerungsgruppen Bosnien und Herzegowinas gespalten. Von dauerhafter Versöhnung ist wenig zu spüren. Unsere Partnerinnen von Žena BiH lassen sich davon nicht entmutigen! Sie bringen engagierte Frauen aus den entlegensten Gegenden zusammen. Gemeinsam schaffen sie Veränderung!

Unmittelbar nach Kriegsende setzen viele Menschen in Bosnien und Herzegowina auf die positive Wirkung des Wiederaufbaus und die Hoffnung, dass „die Zeit alle Wunden heilt“. In der Zwischenzeit ist jedoch allerorts eine tiefe Resignation zu spüren.

Die politische Krise wird verfestigt durch nationalistische Scharfmacher, korrupte Funktionäre und staatliche Konstrukte, die Blockadehaltungen herausfordern. Die ethnische Spaltung innerhalb der Bevölkerung hat nicht ab-, sondern zugenommen.

„Ein bisschen was geht trotzdem …“

In Bosnien und Herzegowina zeigt sich ein Muster aus anderen Ländern mit „Nachkriegs-Geschichte“.  Frauen und Jugendliche sind am ehesten in der Lage, auch bei verhärteten Fronten auf andere Menschen zuzugehen und in ihrem unmittelbaren Umfeld positive Veränderungen anzustoßen. Die Basis hierfür ist oft genug die eigene Verzweiflung über Probleme und fehlende Perspektiven. Sie ist für viele Ansporn, über Gruppengrenzen hinweg mit anderen an Lösungen zu arbeiten.

Den Willen zur Veränderung bündeln

Unsere Partnerinnen von Žena BiH („Vereinigung der Frauen Bosnien-Herzegowinas“) haben angefangen, engagierte und lokalpolitisch interessierte Frauen aus drei besonders abgelegenen Orten in der Herzegowina zu vernetzen. Dabei konnten sie bereits auf gute Erfahrungen in einem vorhergehenden Projekt zurückblicken.

Die Frauen vor Ort haben ein großes Ziel: Sie wollen Verantwortung übernehmen und konkrete soziale und wirtschaftliche Verbesserungen zu Gunsten von Frauen, Kindern und Angehörigen von Minderheiten erzielen.

 

Wissen hilft, Netzwerke tragen

Diese Frauen unterstützt Žena BiH unter anderemdurch Knowhow zu Themen wie „öffentliches Auftreten/Selbstvermarktung“, „Arbeit mit sozialen Medien“ oder „Umgang mit Konfrontation und persönlichen Angriffen“.

Im Rücken haben sie dabei ein Netzwerk starker Unterstützer*innen. Diese gehören unterschiedlichen Ethnien an und haben doch eins gemeinsam: den starken Willen, gemeinsam zu gestalten und positive Veränderungen anzustoßen!

Wir finden diese Frauen mutig und ihren Ansatz durchweg überzeugend!

Unterwegs mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der sogenannten "offenen Bibliothek"(Foto: Udruženje Žena BiH)

Projekt-Kurzinfo
Projekttitel: Frauen in Führungspositionen für Versöhnung und Entwicklung
Ort/Region: Nordost-Bosnien
Partnerorganisation: Udruženje Žena BiH (Vereinigung der Frauen Bosnien-Herzegowinas)
Förderschwerpunkt: Gesellschaftliche und politische Teilhabe
Laufzeit: Januar 2021 bis Dezember 2021
WGT-Beitrag: 9.662 €

 

Weiterführende Informationen:

Unser Kollekten-Konto: Weltgebetstag der Frauen - Dt. Komitee e. V., Ev. Bank eG, Kassel, IBAN: DE60 5206 0410 0004 0045 40, BIC: GENODEF1EK1