Kein Aufschub für Simbabwe

Stapelweise Unterschriftenlisten

Über 70 Länder müssen 2020 keine Schuldenrückzahlung leisten, Simbabwe schon.

Kurzarbeit, hohe Arbeitslosenzahlen, wochenlang geschlossene Geschäfte mit enormen finanziellen Einbußen – die Corona-Pandemie bringt nicht nur die weltweite Gesundheit oder die soziale Situation durcheinander, sondern auch die Weltwirtschaft. Das trifft alle, doch besonders Länder, die schon vor der Pandemie hoch verschuldet waren. Denn wenn ein Land wie Simbabwe Ausgangssperren verhängt, sind die Folgen für die Menschen dramatischer als bei uns. Die meisten der Simbabwerinnen und Simbabwer leben als Tagelöhnerinnen und Tagelöhner – und kämpfen täglich gegen den Hunger.

Seit Mai 2020 wird wegen der weltweiten Krise durch das Virus SARS-CoV-2 den 73 ärmsten Länder der Welt ein Moratorium auf ihre Schuldendienstzahlungen angeboten. Seit Mai 2020 wird wegen der weltweiten Corona-Krise durch das Virus SARS-CoV-2 den 73 ärmsten Länder der Welt ein Moratorium auf ihre Schuldendienstzahlungen angeboten. Darauf einigten sich die G20-Finanzminister am 15. April 2020. Damit gewähren die führenden Wirtschaftsnationen armen Ländern einen Zahlungsaufschub für ihre Schulden. Das bedeutet, diese Länder müssen in diesem Jahr keine Zinsen und Rückzahlungen für ihre Kredite leisten, wenn die Verträge vor dem 24. März 2020 geschlossen wurden. Die 73 Länder sollen durch die Stundung mehr Geld in ihre Gesundheitssysteme stecken können, um der vom Coronavirus betroffenen Bevölkerung besser helfen zu können. Ursprünglich war auch Simbabwe eines dieser Länder, wurde jedoch im Nachhinein von der Liste wieder gestrichen.

Mit Schuldenumwandlung ausgleichen

Der Grund: Simbabwe hat Zahlungsrückstände bei der Weltbank. „Das hat zwar mit dem Bedarf an Unterstützung im Kampf gegen Covid-19 nichts zu tun“, erklärt Jürgen Kaiser von erlassjahr.de das Vorgehen. „Aber die Weltbank, obwohl sie eigentlich Entwicklung finanzieren sollte, hat leider die Macht, auch andere Geber zur Verweigerung ihrer Hilfe zu bewegen. Die Regierung von Simbabwe ist gewiss wenig vertrauenswürdig, aber auch nicht weniger als andere, denen das Moratorium anstandslos gewährt wurde.“

„Die Bundesregierung könnte diese Ungerechtigkeit immer noch mit einer Schuldenumwandlung, wie wir sie mit unserer Unterschriftenaktion „Gesundheit statt Schulden“ fordern, teilweise ausgleichen“, sagt Dr. Irene Tokarski, Geschäftsführerin des Weltgebetstag Deutschland. Der Global Fund weitet seine Aktivitäten ausdrücklich in den Bereich der allgemeinen Stärkung von Gesundheitssystemen auch mit Blick auf COVID-19 aus, wie der Weltgebetstag von erlassjahr.de erfahren hat.

Bei einer Schuldenumwandlung für Simbabwe erließe Deutschland einen Teil der Schulden. Im Gegenzug würde sich Simbabwe verpflichten, das Geld in Gesundheitsprojekte zu stecken. Rund 75.000 Unterschriften gingen in der Geschäftsstelle des Weltgebetstags bisher ein.

Unterschriftenaktion noch genauso wichtig

„Für unsere Unterschriftenaktion bedeutet das, sie ist noch genauso wichtig wie vor der Corona-Krise“, sagt Tokarski. „Es wird allerdings einige Zeit dauern, bis wir das Thema wieder auf die politische Agenda bringen können.“

Auch weiterhin gilt: Jede Unterschrift zählt, denn Simbabwe wird Ende des Jahres noch ärmer sein als vorher. Wer noch Unterschriften gesammelt hat, kann diese noch an die Geschäftsstelle schicken. Auch die Online-Petition kann noch bis 23. Juli 2020 unterschrieben und beworben werden.

Unterschreiben Sie für eine Schuldenumwandlung Simbabwes.

Schicken Sie Ihre Unterschriftenlisten bitte an:

Weltgebetstag
Deutenbacher Str. 1
90547 Stein

Mehr Informationen gibt es bei erlassjahr.de.