Kampf gegen Genitalverstümmelung

via: flickr, MONUSCO Photos; Photo: UNICEF / Olivier Asselin, CC BY-SA 2.0

Der Weltgebetstag unterstützt 35 betroffene Grundschülerinnen im westafrikanischen Burkina Faso.

Im Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM) ist Burkina Faso in Westafrika vorbildlich: Seit 1996 ist FGM hier verboten und die Täter*innen werden hart bestraft. Dennoch sind etwa 13% aller burkinischen Mädchen unter 14 Jahren beschnitten. Die Genitalverstümmelungen werden heimlich durchgeführt.

Unsere Partnerinnen von der Organisation APFG berichten, dass eine Beschneiderin rund 1.000 CFA je Eingriff verdient. Das sind umgerechnet rund 1,50 €.

Schreit das betroffene Mädchen während der Prozedur laut, müssen seine Eltern der Beschneiderin zusätzlich ein Huhn geben.

Ende Januar 2019 kamen in der Projektregion unserer Partnerinnen von APFG 35 Grundschülerinnen nicht zum Unterricht. Am folgenden Tag unternahm eine Gruppe von Lehrkräften Hausbesuche bei den betroffenen Familien.

Bei einigen der dort versteckten Mädchen stellten sie Anzeichen von FGM fest. Daraufhin wurden Schulleitung und Polizei informiert.

Blutige Spuren

Während die Schule spontan eine Aufklärungs- und Sensibilisierungs-Veranstaltung für alle Eltern einberief, um weitere Verstümmelungen zu verhindern, begann die Polizei mit ihren Untersuchungen.

Sie entdeckte drei Plätze, an denen die typischen Spuren von Beschneidungen sichtbar waren: blutiger Sand und traditionelles Beschneidungs-„Werkzeug“.

Im Busch versteckt

Es erhärtete sich der Verdacht, dass Beschneidungen durchgeführt und ein Großteil der verletzten Mädchen im Busch versteckt wurde. Das Auffinden der Grundschülerinnen hatte daraufhin absolute Priorität.

Nach einigen Tagen wurden alle 35 Mädchen – sowie zwei weitere, die nie zum Schulbesuch angemeldet waren – entdeckt.

Erstversorgung für die Mädchen

Die Mädchen sind vorübergehend in einem medizinischen Zentrum untergekommen. Dort werden ihre Wunden desinfiziert und versorgt. Mitarbeiterinnen unserer Partnerorganisation APFG kümmern sich um sie.

Die Eltern der Mädchen sind aus Furcht vor Strafverfolgung auf der Flucht.

Spontane Unterstützung

Damit die Mädchen in dieser verzweifelten Situation nicht allein sind, hat der Vorstand des Weltgebetstag der Frauen - Deutsches Komitee e. V. beschlossen, APFG 1500 € zur Verfügung zu stellen.

Damit ist gewährleistet, dass die Mädchen auch in den nächsten Monaten medizinisch versorgt werden.

Außerdem kann APFG sie mit Kleidung und Nahrung versorgen und sich weiterhin intensiv um die Grundschülerinnen kümmern.

Foto via: flickr, MONUSCO Photos; Copyright: UNICEF / Olivier Asselin, CC BY-SA 2.0