Internationaler Weihnachtsgruß

Krippe

Wir wünschen Ihnen frohe Weihnachtstage und ein gesegnetes neues Jahr 2020.

Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar. Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land. Als die Sterndeuter wieder gegangen waren, siehe, da erschien dem Josef im Traum ein Engel des Herrn und sagte: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter und flieh nach Ägypten; dort bleibe, bis ich dir etwas anderes auftrage; denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten. Da stand Josef auf und floh in der Nacht mit dem Kind und dessen Mutter nach Ägypten. 15 Dort blieb er bis zum Tod des Herodes.
(Matthäus 2,10-15)

Erstaunlich, dass das Jahr fast vorbei ist! Hier sind wir in der Advents-, Weihnachts- und Dreikönigszeit! Ich bin wieder beim Lesen der Weihnachtsgeschichte, und ich schätze besonders die Botschaft des Engels an Josef im Matthäusevangelium. „Fürchte dich nicht“ (1,20). „Steh auf, nimm … und flieh“ (2,13).

Es ist für mich unmöglich, nicht eine Parallele zum Thema des Weltgebetstages 2020 zu sehen, das von den Frauen Simbabwes vorbereitet wurde. Der Bibeltext für 2020 stammt aus Johannes 5. Jesus sagte zu dem Mensch, der 38 Jahre lang krank gewesen war: „Steh auf, nimm deine Matte und geh“. Dieser Mensch hatte keine Hoffnung. Er lag neben dem Teich und wusste, dass er keine Chance hatte, durch sein Wasser geheilt zu werden. Dann fragte Jesus ihn: „Willst du gesund werden?“ Er konnte nicht mit einem logischen „Ja, natürlich!“ antworten. Stattdessen erklärte er zuerst alle Probleme, mit denen er konfrontiert war, um das Wasser zu erreichen. Der Samariterin hätte Jesus das lebendige Wasser gegeben (Johannes 4,10), aber diesem Mensch sagte er: „Steh auf, nimm.... und geh“ (Johannes 5,8).

Es ist für mich unmöglich, nicht eine Parallele zu den täglichen Nachrichten zu sehen. Von Beirut bis Hongkong, von Paris bis Bethlehem gehen Menschen auf die Straße, um zu protestieren. Frauen und Männer tragen donnerstags schwarz, um Solidarität zu zeigen und „Nein“ zu geschlechtsspezifischer Gewalt zu sagen. Kinder und Jugendliche gehen auf die Straße und rufen: "Stoppt die Umweltverschmutzung – übernehmt Verantwortung." Was haben all diese Geschichten gemeinsam? Zunehmende Armut, Ungerechtigkeit und Leid und Angst vor der Zukunft.

Aber was ist mit denen, die nicht in der Lage sind, ihre Stimme zu erheben? Wir reichen Ihnen die Hand und gemeinsam beten wir, wie es unsere simbabwischen Schwestern vorschlagen:

„Von allen Enden der Erde machen wir uns auf den Weg. Lass uns deine Schöpfung hüten und bewahren. Lass das Band der Liebe zwischen uns nicht abreißen. Gib uns die Weisheit und die Gabe, Frieden zu stiften.“

„Fürchte dich nicht“ – lasst uns die Botschaft des Engels als Geschenk empfangen. Möge Gott uns die Kraft geben, in dieser unruhigen Welt Frieden zu stiften.
Wir danken Ihnen von ganzem Herzen für Ihre Freundschaft, Ihr Engagement, Ihre Gebete und Ihr solidarisches Handeln.
Wir wünschen Ihnen in dieser Weihnachtszeit alles Gute!  
- Laurence Gangloff, Vorsitzende des Internationalen Weltgebetstagskomitees