Gesundheitssystem krankt

Zwei kaputte Autos und eine Hütte in Simbabwe davor eine Wäscheleine.

HIV und Aids ist in Simbabwe ein Problem. Unterschriftenaktion soll Gesundheitsprogramme fördern.

Am 01. Dezember ist Welt-Aids-Tag. An diesem Tag wird weltweit zu Solidarität mit und gegen Diskriminierung von Menschen mit HIV und Aids aufgerufen. Der Weltgebetstag schließt sich diesem Aufruf an. Dabei möchten wir die Aufmerksamkeit besonders auf Simbabwe richten, denn das Land weist eine der weltweit höchsten Infektionsraten auf.

Anfang 2019 lebten in Simbabwe laut UNAIDS 1,3 Millionen Menschen mit dem Virus. Die Versorgungslage der HIV-positiven und erkrankten Menschen ist höchst problematisch. Die Situation hat sich in den letzten Wochen und Monaten zugespitzt, denn die Wirtschaft des Landes befindet sich auf Talfahrt.

„Die Regierung hat Probleme, die Gehälter der Beamten zu bezahlen, und infolgedessen kommt es zu Streiks, hauptsächlich von Angestellten im Gesundheitswesen, Ärzten und Krankenschwestern“, sagt ein Mitarbeiter einer simbabwischen Partnerorganisation des Weltgebetstags. Als Reaktion auf die Streiks habe die Regierung mehr als 250 Ärzte entlassen, und sie drohe, dasselbe für das verbleibende Personal zu tun, sollte es sich den Streiks anschließen. „Infolgedessen erbringen die öffentlichen Krankenhäuser momentan keine Dienste für die Öffentlichkeit. Nur private Krankenhäuser und Kliniken sind in Betrieb“, sagt der Mitarbeiter. Das finanzielle Aushungern des Gesundheitssystems hat zur Folge, dass es massiv an Medikamenten fehlt und die Finanzierung der Therapien nicht gewährleistet ist.

Stigmatisierung verhindert Therapie

Darüber hinaus wirken auch soziale und kulturelle Aspekte als Gegenwind im Kampf gegen den Virus. Die Stigmatisierung HIV-positiver Menschen ist keine Seltenheit. Besonders dramatisch ist das jedoch in Bezug auf Schwangere, denn die Ächtung verhindert die regelmäßige Einnahme anti-retroviraler Medikamente, die die Mutter-Kind-Übertragung des HI-Virus reduzieren könnten.

Frauen sind jedoch nicht nur selbst direkt vom Virus betroffen, sie sind es auch, die sich um die vielen Aids-Waisen (laut UNAIDS 450.000 in 2016) kümmern und auf Grund der fehlenden Unterstützung des Staates oft dem Kreislauf aus Armut und Krankheit nicht entkommen.

Weltgebetstag setzt sich ein

Gegenüber Deutschland und anderen Staaten ist Simbabwe hoch verschuldet. Darunter leidet vor allem die Qualität des Gesundheitssystems. Deshalb, setzt sich der Weltgebetstag mit einer Unterschriftenaktion dafür ein, dass Deutschland auf einen Teil der Schuldenrückzahlung verzichtet und die simbabwische Regierung dieses Geld stattdessen in einen unabhängigen Fonds für die Förderung von Gesundheitsprogrammen einzahlt. Die Programme werden zusammen mit Organisationen der simbabwischen Zivilgesellschaft ausgewählt und umgesetzt.

 

Weiterführende Links:

Unterschriftenaktion des Weltgebetstags