Gegen Genitalverstümmelung

Teilnehmerin einer Fortbildung von GAE Sahel, Partnerorganisation des Weltgebetstags in Mali, Copyright GAE Sahel

Unsere Partnerinnen von GAE Sahel in Mali wenden sich gezielt an Beschneiderinnen, um die grausame Praxis zu beenden.

Etwa 3 Mio. Mädchen werden jedes Jahr an ihren Genitalien verstümmelt. Vor allem in West- und Nordost-Afrika ist Genitalverstümmelung von Mädchen weit verbreitet. Schätzungen zufolge sind im westafrikanischen Mali 90% der Frauen an ihren Genitalien verstümmelt. Doch auch dort gibt es Menschen, die sich mutig für ein Ende dieser Praxis einsetzen.

Beispielhaft hierfür steht unsere malische Partnerorganisation GAE-Sahel, die Sensibilisierungsmaßnahmen gegen Genitalverstümmelung durchführt. Die Arbeit von GAE-Sahel richtet sich an die Leiterinnen der örtlichen Frauengruppen und an die in den Dörfern tätigen Beschneiderinnen.

Die Teilnehmerinnen der Seminare werden über die Folgen der Genitalverstümmelungen aufgeklärt. Um ihnen den Ausstieg aus diesem „Gewerbe“ zu erleichtern, werden ihnen alternative Einkommensmöglichkeiten aufgezeigt.

Eine ehemalige Beschneiderin aus der Region Sikasso in Mali berichtet:

„Ich habe das Messer von meiner Mutter geerbt, die eine bedeutende Beschneiderin war. Das Messer gab mir Respekt, Geld, Nahrung und Kenntnisse.

Nach dem Training durch GAE-Sahel habe ich gesehen, dass das Messer eine Waffe ist, die tötet und nicht eine, die beschützt.

Ich frage mich, warum meine Mutter nicht die Gelegenheit hatte, mehr über die Folgen der Beschneidung zu lernen. Ich bin mir sicher, dass sie, wenn sie dies gewusst hätte, mir nicht die handwerklichen Kenntnisse und das Messer vererbt hätte, um so viel Schlechtes an Unschuldigen zu verüben.

Wenn ich all das ausspucken könnte, was ich dank dieser Tätigkeit gegessen habe, ich würde es tun.“