Frauen für den Frieden: Indien

Mitarbeiterinnen ermitteln Hintergründe einer Straftat.

Seit der Unabhängigkeit Indiens 1947 hält ein blutiger Konflikt im Nordosten des Landes an.

Im Bundesstaat Manipur kämpfen bewaffnete Gruppen gegen die „Besatzer-Nation“ Indien. Der indische Staat wiederrum geht mit militärischer Härte gegen den Konflikt vor.

Das Sonderermächtigungs-Gesetz für das indische Militär räumt ihnen dabei faktisch unbeschränkte Befugnisse und Schutz vor Strafverfolgung ein. Darunter leidet auch die Zivilgesellschaft stark, insbesondere Frauen und Kinder. Sie sind rechtswidriger Militärgewalt schutzlos ausgesetzt und leben in patriarchalen und Frauen-diskriminierenden Strukturen.

„Manipur, ein indischer Bundesstaat, wird seit 50 Jahren vom Militär regiert, was zu schweren Menschenrechtsverletzungen führt. Indien als größte Demokratie der Welt erlaubt der indischen Armee, unter dem Armed Forces (Special Power) Act 1958 ungestraft, Verbrechen an Frauen zu begehen. Auch die aufständischen Gruppen berufen sich auf derartige Verbrechen an Frauen. Unter solchen Umständen sind die Rechte und das Leben der einfachen Menschen in Frage gestellt.“

Mitarbeiterin von WAD

Seit 1990 setzt sich die Organisation Women Action for Development (WAD, dt. Frauen für Veränderung) für Geschlechtergerechtigkeit und Frieden in der Region ein.

Dafür bilden sie das Bewusstsein der Menschen für patriarchale Strukturen und geschlechterspezifische Gewalt, klären über die zu Grunde liegenden Rechte und Rechtsinstrumente von Überlebenden und Angehörigen auf und stärken die Zusammenarbeit mit den Behörden für eine erfolgreiche Strafverfolgung der Täter.

Darüber hinaus bildet WAD auf nationaler und internationaler Ebene eine Lobby gegen Gewalt gegen Frauen und macht bei der indischen Regierung immer wieder auf die Problematik des AFSPA aufmerksam.

Zu alldem muss sich die Organisation nun intensiver mit den Auswirkungen des Klimawandels beschäftigen, der im Nordosten Indiens zunehmend spürbar wird. Wichtig ist WAD, ein Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen Klima-Auswirkungen und zunehmender Gewalt zu schaffen.  Dabei wollen sie vor allem Frauen, Jugendliche und Verantwortliche der Gemeinden für die gemeinsame Entwicklung von Aktionen und Anpassungs-Strategien wie etwa Aufklärungsarbeit und Aufforstung gewinnen.

Seit über 30 Jahren treibt WAD nun eine gesellschaftliche Transformation Manipurs an durch ihren Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit und Friedensförderung. Die Organisation schafft unverzichtbare Schutz- und Selbstermächtigungs-Räume für Frauen, die in dem andauernden gewaltsamen Konflikt bedroht werden.

Unterstützen Sie den Weltgebetstag der Frauen, damit WAD weiterhin an der Seite von Frauen in Manipur stehen kann.

Mehr Infos: weltgebetstag.de/spende