Schwerer Erdrutsch in Indien

Erdrutsch

Unsere Partnerorganisation WAD berichtet aus dem betroffenen Gebiet.

In der Nacht vom 29. auf den 30. Juni ist es im Nord-Osten Indiens nach sintflutartigen Regenfällen zu einem Erdrutsch gekommen, der mehrere Dutzend Menschen in den Tod gerissen hat. Unsere Partnerinnen von der Organisation Women for Action Development (WAD) leben und arbeiten in der Region und berichten, es sei eine Schwangere und ein Kind unter den geborgenen Leichen, weitere Menschen würden vermisst.

„Das ist ein menschengemachtes Desaster“, so Sobita Mangsatabam, Geschäftsführerin der Frauenrechtsorganisation, „es kommen sehr oft Überschwemmungen, Erdrutsche, Erdbeben und Dürren in diesem Gebiet vor; Manipur gilt als rote Zone, was die Gefahreneinstufung für Erdbeben angeht.“

Die Regierung habe im Rahmen der Infrastrukturentwicklung entschieden, Bahnverbindungen in dieses Hochrisikogebiet zu bauen, obwohl es bereits 2016 ein schweres Erdbeben in der Nähe gab. Die Mehrzahl der Toten sind Bauarbeiter, Ingenieure und Militärangehörige, die für den Bau der Bahnanlagen vor Ort waren.

Die Menschen aus Manipur sind besorgt und verängstigt. In den letzten Jahren hat die Stärke der Monsun-Regenfälle zugenommen und sie treten oftmals ungewöhnlich früh und kurz, aber umso intensiver ein. Diese Veränderung ist global bemerkbar und wird von Wissenschaftler*innen in Zusammenhang mit dem Klimawandel gestellt. Die Folgen sind in Manipur in diesen Tagen schmerzhaft zu sehen. Trauer und Zerstörung halten an, die Entwicklung bleibt vorerst aus.

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