Wir verbrauchen mehr Ressourcen, als auf unserer Erde vorhanden sind. Wir erschöpfen die Reserven unserer Erde – mit einer Geschwindigkeit, bei der die Erde nicht mithalten kann. Der Erdüberlastungstag (engl. World Overshoot Day) markiert den Tag, an dem die Menschheit alle natürlichen Ressourcen, die die Erde in einem Jahr zur Verfügung stellen kann, aufgebraucht hat. Im Jahr 2022 fällt er auf den 28. Juli.
Globale Ungleichheit
Der Erdüberlastungstag zeigt uns die planetarischen Grenzen auf, die die Menschheit (trotz besseren Wissens) konsequent ignoriert.
Allerdings sind Konsum und Ressourcenverbrauch weltweit höchst ungleich verteilt: Laut Berechnungen des Global Footprint Network hat Deutschland den Erdüberlastungstag bereits am 4. Mai erreicht. Seitdem leben die Deutschen sozusagen auf Pump – auf Kosten anderer Länder bzw. auf Kosten zukünftiger Generationen.
Würden die Ressourcen der Erde zu gleichen Anteilen auf alle Länder gemäß der Zahl ihrer Einwohner*innen verteilt, bräuchte es für einen Lebensstil wie den der Deutschen drei Erden, nicht eine!
Es trifft besonders die Ärmsten
Obwohl die Hauptverantwortung für die Übernutzung der natürlichen Ressourcen den industrialisierten Ländern des „globalen Nordens“ zukommt, sind die Menschen im „globalen Süden“ weitaus mehr betroffen.
Wassermangel, extreme Dürrephase, Artensterben, Plagen, Zerstörung ganzer Ökosysteme – der Klimawandel führt uns vor Augen, dass unser Lebensstil nicht nachhaltig ist.
Deshalb reicht es bei weitem nicht aus, die Menschen vor Ort bei der Anpassung an den Klimawandel finanziell zu unterstützen, wie es die Projektarbeit des Weltgebetstags auf vielfältige Weise tut.
Es braucht uns alle!
Es braucht auch politisches Engagement von uns allen. Der Weltgebetstag Deutschland ist z.B. Mitglied des Runden Tisches Zentralamerika. Dessen Mitglieder formulierten kürzlich konkrete Forderungen an die Bundesregierung und verliehen damit dem Kampf der lokalen Partnerorganisationen gegen den Klimawandel eine Stimme.