Ein anderer Blick auf die Welt

Hände unterschiedlicher Hautfarben bilden gemeinsam einen Kreis.

Workshop und Artikel zu: Unser Denken und Handeln dekolonisieren?

Dieser Frage war auf den Ökumenischen Werkstätten im Sommer 2022 ein Workshop gewidmet. Dabei ging es um die oftmals nicht bewusst gemachten Bilder in unseren Köpfen, an denen der Anspruch einer Beziehung „auf Augenhöhe“ immer wieder zu scheitern droht:


Zum Beispiel, wenn Frauen aus dem globalen Süden per se als hilfsbedürftig wahrgenommen werden –und dabei übersehen wird, mit wieviel Tatkraft und Eigeninitiative sie sich widrigen Lebensumständen entgegenstellen.


Boniface Mabanza von der Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika hat in einem bemerkenswerten Artikel herausgearbeitet, wie stark unser Denken und Handeln noch immer vom Kolonialismus und den aus dieser Zeit bis in die Gegenwart hineinreichenden Machtverhältnisse geprägt ist und unser Weltverständnis beeinflusst – im globalen Norden und im globalen Süden gleichermaßen.


„Bildung etwa war im Kolonialismus genauso wie die Missionierung und später die Entwicklung ein Instrument der 'Zivilisierung'. Sie war darauf ausgerichtet, die Kolonisierten dazu zu bringen, ihre konstruierte Minderwertigkeit und im Kontrast dazu die gleichfalls konstruierte Überlegenheit der Kolonisierenden zu akzeptieren.“


 Eine schonungslose Auseinandersetzung mit diesem Denken sei Voraussetzung für Heilung:
der „koloniale Blick“ müsse dringend überwunden werden, da er die Grundlage für Rassismus, aber auch von Diskriminierung von Frauen und der Unterjochung der Mitwelt darstelle.


Es gehe darum, „die intellektuellen und spirituellen Ressourcen aus der Vielfalt der Menschheit zu entdecken und zu aktivieren“, um einen Ausweg aus den gegenwärtigen Krisen weisen zu können.


Zum Artikel: „Mythen der Geschichte“ (letzter Zugriff am 02.11.2022)