Zum Titelbild Weltgebetstag 2018

Stellungnahme des Vorstandes des Weltgebetstags der Frauen - Deutsches Komitee e.V. zum Titelbild 2018

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Engagierte in der Weltgebetstagsbewegung,

in den letzten Tagen hat es Nachfragen gegeben, warum der Weltgebetstag der Frauen - Deutsches Komitee e.V.  anstelle des vom Surinamischen Weltgebetstagskomitee vorgeschlagenen Bildes ein anderes ausgewählt hat. Dazu gibt der Vorstand des Weltgebetstags der Frauen - Deutsches Komitee e.V. folgende Erklärung ab:

Nach unserem Verständnis von Genesis 1 besteht zwischen Menschen und Natur ein komplementäres Verhältnis. Diesen Gedanken finden wir in dem vorgeschlagenen Bild aus Surinam mit seiner, von uns empfundenen Trennung zwischen Natur und Menschen (Frauen) kaum wieder.

Da das vom jeweiligen „Schreiberland“ vorgeschlagene Bild nicht verpflichtend zu übernehmen ist, beauftragte der Weltgebetstag der Frauen - Deutsches Komitee e.V. nach intensiven Überlegungen und Diskussionen den Vorstand, ein alternatives Bild zu suchen.

Aus vier Bildern wählten wir das Motiv von Sri Irodikromo mit dem Titel „Gran tangi gi Mama Aisa“ (In gratitude to mother Earth) als deutsches Titelbild für den Weltgebetstag 2018 aus.

Das vom Surinamischen Weltgebetstagskomitee vorgeschlagene Bild von Alice Pomstra-Elmont verwenden wir als Titelbild für den Weltgebetstag mit Kindern. Beide Bilder finden sich auf der Material CD-ROM zum Weltgebetstag 2018.

Im Herbst 2017 haben wir erfahren, dass der Titel des deutschen Bildes "Gran tangi gi Mama Aisa" einige Christinnen und Christen in Surinam – und auch anderswo – irritiert und verletzt hat. Der Begriff „Mama Aisa“ kann eine Winti-Gottheit bezeichnen. Er bezeichnet aber auch – so die Aussage von surinamischen Theologen – die Erde als Geschöpf Gottes. Der Begriff wird von vielen Christinnen und Christen in Surinam, vor allem auch schwarzen und indigenen, synonym zum Begriff „Mutter Erde“ des Franz von Assisi verwendet. In diesem Sinne verstehen wir ihn auch.

Die Diskussionen um das von uns ausgewählte Titelbild berühren und bewegen uns. Wir sehen es als unser Versäumnis an, das surinamische Weltgebetstagskomitee nicht frühzeitig informiert zu haben. Das haben wir unseren Schwestern in Surinam geschrieben und unser Bedauern ausgedrückt. Wir nehmen die Diskussion über die Titelbild-Entscheidung sehr ernst. In seiner Sitzung im April wird sich das Deutsche Weltgebetstagskomitee mit diesem Thema noch einmal beschäftigen.

In wenigen Tagen dürfen wir den Weltgebetstag feiern, „dieser braucht in diesem Jahr unser besonderes Gebet um Gottes Segen“, so hat es eine Vertreterin im Deutschen Weltgebetstagskomitee formuliert. Diesem Wunsch können wir uns nur anschließen.

So wünschen wir uns allen eine gute Vorbereitung auf die Gottesdienste am 2. März und einen segensreichen Weltgebetstag.

Ulrike Göken-Huismann, Vorstandssprecherin
Weltgebetstags der Frauen - Deutsches Komitee e.V.