Solidarität in einer zerfallenden Welt

Das Foto wurde in Auschwitz aufgenommen. Auf einem Holzboden liegen rote Rosen.

Am 21. April 2020 ist der Gedenktag für die Märtyrer und Helden des Holocaust.

Unter dem Motto „Solidarität in einer zerfallenden Welt“steht dieses Jahr der jährliche Gedenktag für die Märtyrer und Helden des Holocaust, auf Hebräisch sagt man Yom HaShoah. Er wird nach jüdischer Tradition am 27. Nissan (erster Monat nach dem jüdischen „religiösen“ Kalender) gefeiert, der 2020 auf den 21. April fällt. In Israel wird an diesem Tag der sechs Millionen Juden gedacht, die im Holocaust ermordet wurden.

Wir sind zur Solidarität mit den Überlebenden von Ghettos und Konzentrationslagern aufgefordert – gerade jetzt, während der Corona-Krise, denn sie gehören zu den Hochrisikogruppen: Sie sind sehr alt, viele haben Vorerkrankungen und leben meist in äußerst prekären wirtschaftlichen Verhältnissen. Vom Maximilian-Kolbe-Werk hat der Weltgebetstag erfahren, dass einige aus Angst vor der Lungenkrankheit nicht vor die Tür gehen, vielen kommen traumatische Erinnerungen an Kriegszeiten. Der Weltgebetstag unterstützt das Engagement des Maximilian-Kolbe-Werks zugunsten der NS-Opfer seit vielen Jahren.

„Für mich ist Yom HaShoah heuer ein ganz besonderes Datum, denn genau in diesen Tagen vor 75 Jahren wurde ich befreit“, sagt Leon Weintraub, Überlebender des Ghettos Litzmannstadt und der Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, Groß-Rosen, Flossenbürg und Natzweiler-Struthof. Er ist dem Maximilian-Kolbe-Werk als Zeitzeuge eng verbunden.

Weintraub warnt vor Geschichtsvergessenheit: „Damals schürte eine völlig abstruse Rassenlehre den Hass in den Herzen der Menschen. Was mit Abneigung und Ausgrenzung begann, endete in millionenfachem Mord. Lasst uns die Ermordeten der Shoah würdigen, indem wir die Erinnerung an sie lebendig halten.“