Sieben Jahre Ruhe und Reformen

Menschen an Wahlurnen

Simbabwische Kirchenführer haben für die Aussetzung der Wahlen plädiert.

Ende Oktober hat Präsident Emmerson Mnangagwa den Vorschlag von simbabwischen Kirchenführern abgelehnt, Wahlen für sieben Jahre auszusetzen. Laut einem Bericht der onlineplattform allafrica.com begründete er seine Ablehnung unter anderem damit, dass der Vorschlag nicht verfassungs-konform sei.

Zum Hintergrund:

Der Dachverband christlicher Konfessionen Simbabwes (ZHOCD – Zimbabwe Heads of Christian Denominations) beobachtet laut der Onlineplattform Vatican-News „giftige politische Beziehungen“ in Simbabwe: die regierende als auch die Oppositionspartei würden demnach daran scheitern ein funktionsfähiges Kooperationsmodell zu finden. So entstehe eine Blockade, die dringende, sinnvolle politischen Reformen unmöglich mache.

„Wir gehen davon aus, dass, egal welche politische Partei eine Wahl gewinnt, die Lähmung bestehen bleibt, wenn die gegnerischen Parteien nicht lernen, zusammenzuarbeiten. Es sind die Menschen, die weiterhin leiden werden, wenn es uns als Nation nicht gelingt, die Einheit in der Vielfalt herzustellen“, sagten die Kirchenführer laut Vatican-News.

Nach ihrer Analyse der sich verschärfenden Wirtschaftskrise stellen sie fest, dass nur radikale politische Reformen Lösungen bringen können. Deswegen fordern die christlichen Konfessionen Simbabwes sieben Jahre auf politische Auseinandersetzungen und Wahlen zu verzichten. Während dieses Zeitraums sollen Vertrauen und Zuversicht wiederhergestellt werden, eine nationale Reformagenda festgelegt und ein gemeinsamer Weg gefunden werden, um zu einer umfassenden wirtschaftlichen Erholung zu finden.

Nach Angaben der Kirchenführer brauchen 7,7 Millionen Menschen in Simbabwe Nahrungshilfe, und das Land als Ganzes steht vor enormen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen. Was Simbabwe nun dringend brauche, sei ein völliger Bruch mit der gegenwärtigen Lähmung und ein Schritt in Richtung echter Erneuerung und Transformation.

Der Dachverband schlägt vor, die Bevölkerung in einem Referendum zu befragen ob sie mit dem Aussetzen der Wahlen einverstanden ist, um den Heilungsprozess zu ermöglichen.

Unterzeichner sind: der Simbabwische Kirchenrat, die Simbabwische Katholische Bischofskonferenz, die Evangelische Gemeinschaft Simbabwes und der Verband für die Entwicklung der Apostolischen Kirchen in Simbabwe.