Mehr als 120.000 Unterschriften

Kirstina Rehbein und Mona Kuntze übergeben über 120.000 Unterschriften an Dr. Maria Flachsbarth

Weltgebetstag übergibt Unterschriften an Bundesministerium.

Anlässlich des Weltgebetstags 2020 unterstützten Engagierte aus ganz Deutschland eine Umwandlung von Schulden für Gesundheits-Projekte im hochverschuldeten Simbabwe. Insgesamt kamen 120.795 Unterschriften zusammen. Diese übergab das Kampagnen-Bündnis am Mittwoch, den 21. Juli 2021 an das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Berlin.

 „Wir sind stellvertretend hier für mehr als 120.000 Menschen, die eine Petition unterschrieben haben,“ so Mona Kuntze, Vorstandssprecherin des ökumenischen Deutschen Weltgebetstagskomitees, „eine Petition mit der Bitte, einen Teil von Simbabwes Schulden in Investitionen für das Gesundheitssystem umzuwandeln.“ Dr. Maria Flachsbarth, Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, nahm die insgesamt 26 Unterschriften-Ordner entgegen. Sie dankte dem Bündnis und insbesondere den Weltgebetstagsfrauen für ihre entwicklungspolitische Bildungsarbeit in den Gemeinden: „Durch Sie erfahren viele Menschen von den differenzierten Instrumenten der entwicklungspolitischen Arbeit.“  Als Bundesregierung unterstütze man den Global Fund und habe in der Pandemie seine Anstrengungen noch verstärkt. Allerdings seien im Moment bei der Regierung von Simbabwe nicht die Voraussetzungen gegeben, um eine Schuldenumwandlung umzusetzen. Das Kampagnenbündnis von insgesamt 14 christlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen wurde neben Mona Kuntze vertreten von Dr. Irene Tokarski (Geschäftsführerin Deutsches Weltgebetstagskomitee) und Kristina Rehbein (Geschäftsführerin erlassjahr.de).

Simbabwe ist überschuldet. Allein gegenüber Deutschland belaufen sich die Schulden auf rund 783 Millionen Euro. Diese Summe wird der seit Jahrzehnten zahlungsunfähige Staat vermutlich nie zurückzahlen können. Die Petition zum Weltgebetstag fordert die Bundesregierung auf, dass Deutschland auf einen Teil der Schuldenrückzahlung verzichte. Stattdessen solle die Regierung von Simbabwe dieses Geld in einen unabhängigen Fonds für die Förderung von Frauen- und Gesundheitsprogrammen einzahlen. Das deutsche Haushaltsgesetz sieht vor, dass bis zu 150 Millionen Euro solcher Schulden für entsprechende Programme erlassen werden können.

„120.000 Unterschriften – 26 Ordner: das macht eindrucksvoll die Dimension der Weltgebetstagsarbeit deutlich“, so Mona Kuntze. „Mehr als 120.000 Menschen haben sich letztes Jahr intensiv mit Simbabwe beschäftigt und möchten etwas tun.“

Mitstreiterin Kristina Rehbein ergänzte: „Angesichts der verschärften wirtschaftlichen und gesundheitlichen Situation in Simbabwe durch Klimakatastrophen und COVID-19-Pandemie ist die angestrebte Umwandlung des Schuldendienstes für Gesundheitsvorhaben für die Menschen in Simbabwe erst recht überlebenswichtig. Angesichts des weiterhin repressiven Regimes ist die Kanalisierung von Mitteln über den unabhängigen Globalen Fonds eine der wenigen Möglichkeiten, in das fragile Gesundheitssystem zu investieren. Wir werden das Anliegen der Schuldenumwandlung für die ärmsten Länder auch mit der zukünftigen Bundesregierung weiterverfolgen – und hoffen auf die Unterstützung des Weltgebetstags.“