Kein ökumenisches Mahl möglich

Kelch und Hostien, im Hintergrund ein Kreuz

Große Enttäuschung über Absage durch Vatikan zum Votum für gemeinsames Abendmahl

Vergangenen September veröffentlichte der Ökumenische Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen (ÖAK) ein Papier zur wechselseitigen Teilnahme an Abendmahl und Eucharistie. Mitverantwortet hatte diesen Text auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing.

Nun erteilte der Vatikan mit einem Schreiben an Bätzing diesem Votum eine deutliche Absage. Begründet wurde diese mit theologischen Argumenten: Das unterschiedliche Eucharistie- und Amtsverständnis der römisch-katholischen und protestantischen Kirchen in Deutschland sei zu gewichtig. Auch für eine "individuelle Gewissensentscheidung" gebe es keine Grundlage.

Bereits zum Weltgebetstag 2019 Slowenien hatte der Weltgebetstag Deutschland eine ökumenische Abendmahlsgemeinschaft gefordert. „Die Trennung der Konfessionen am Tisch des Herrn ist für die im Weltgebetstag engagierten Frauen ein unerträglicher Zustand, denn sie stellt die Glaubwürdigkeit der christlichen Kirchen und Gemeinschaften in Frage,“ hieß es in der Pressemeldung.

Entsprechend fassungslos reagierte der Vorstand des deutschen Weltgebetstags nun auf die Absage aus Rom. Nach der Vorstellung des Votums des ÖAK hatte Ulrike Göken-Huismann, Vorstandsvorsitzende des Weltgebetstags und selbst Katholikin, große Hoffnungen: „Ich fühlte mich in meinem ökumenischen Engagement ermutigt und bin jetzt sehr enttäuscht.“

Liaison-Person Cornelia Trommer-Klimpke (evangelisch-methodistische Kirche) verweist auf das Motto zum Weltgebetstag 2021 Vanuatu „Worauf bauen wir?“, auch wenn es im Moment schwerfalle, müsse man auf die Hoffnung bauen. So ermutigt der Vorstand den ÖAK eine kluge Antwort auf das vatikanische Schreiben zu finden. Auch an die Weltgebetstags-Bewegung wendet sich Göken-Huismann: „Alle WGT-Schwestern bitte ich, für die Einheit der Kirchen zu beten und im ökumenischen Engagement nicht nachzulassen.“

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