Impuls des Monats

April 2024

„Einst hast Du, Gott, Dein Land begnadet und Jakobs Unglück gewendet, hast Deinem Volk die Schuld vergeben, all seine Sünde zugedeckt (Sela), hast zurückgezogen Deinen ganzen Grimm und Deinen glühenden Zorn gedämpft.“

Psalm 85,2

Da prasselt es gleich in der ersten Strophe los: Unglück, Schuld, Sünde, Grimm, Zorn! Und mitten im Satz „Sela“. „Sela“, dieses geheimnisvolle Wort, das wohl „Pause“, „Unterbrechung“ bedeutet. Wir wissen nicht, wie die Psalmen der Hebräischen Bibel gesungen wurden, aber anscheinend gab es da mitten im Vers – einen Stopp!

Der Konflikt im Nahen Osten fördert auch unter in Frieden lebenden und ihn suchenden Menschen erbitterte Grabenkämpfe der Diskussion. „Ja, schlimm, aber die haben ja auch …“ „Also, die haben doch schon immer …“ „Ausgewogenheit“ oder gar „Neutralität“ verbieten sich hier ebenso, verweigern sie doch den Opfern auf beiden Seiten das Mitgefühl eines heißen Herzens. Wie kommen wir aus den Diskursgräben? Wäre „Sela“ eine Möglichkeit? Immer wieder einmal Innehalten, Schweigen, Zugeben, dass wir keine Lösung wissen, Hilflosigkeit eingestehen. „Unglück“, „Grimm“, „Zorn“- aber waren da nicht auch die Worte „begnaden“, „zurückziehen“, „vergeben“? Sie brauchen Luft.

Sela: vielleicht ist diese Regieanweisung der psalmdichtenden Korachiter*innen ein Beitrag zu mehr Frieden, unscheinbar und geheimnisvoll wie das Wort selbst. Sela.

Urte Bejick

 

 

„Von Zeit zu Zeit“: Weltgebetstagsimpulse 2024-2025

 „Fünf Minuten. Oder eine halbe Stunde. Alleine. Oder in Gemeinschaft mit anderen.“

Die Evangelische Frauen in Baden tragen den Gedanken des Weltgebetstags und die weltweite Solidarität mit Frauen weiter in das Kirchenjahr hinein!

Dazu erstellen sie jedes Jahr ein schönes Leporello, aus dem auch unser „Impuls des Monats“ stammt.

Das Leporello kann über den e-Shop der badischen Landeskirche bezogen werden: Von Zeit zu Zeit 2024-2025 (ekiba.de)