Burkina Faso: Perspektiven schaffen

In den vergangenen Jahren hat die Regierung Burkina Fasos viel unternommen, um die Schulbildung von Mädchen zu stärken. Die ersten Erfolge sind da: Wurde noch um die Jahrtausendwende weniger als die Hälfte der Mädchen eines Jahrgangs eingeschult, sind es inzwischen über Dreiviertel. Jedoch erreicht diese positive Entwicklung nur sehr schleppend die Sekundarschulen. Nur etwa die Hälfte der Mädchen, die die Grundschule beendet haben, wird zur Sekundarschule geschickt. Für die andere Hälfte endet die Schullaufbahn mit der Grundschule.

Hieran wird deutlich, dass in Burkina Faso nach wie vor zu wenig Wert auf eine gute Schul- und Ausbildung von Mädchen gelegt wird. Für die betroffenen Mädchen zeichnet die fehlende bzw. schlechte Ausbildung den späteren Lebensweg vor:

Sie werden in jungen Jahren als Bräute weggeben oder zum Arbeiten in die Stadt geschickt. In beiden Fällen leben die Mädchen in totaler Abhängigkeit: entweder von ihren Ehemännern oder von ihren Arbeitgebern. 

Migrantin im eigenen Land

Besonders dramatisch ist die Situation für Arbeitsmigrantinnen. Das sind Mädchen, die ihre Heimatregion verlassen haben, um in einer weit entfernten Stadt Arbeit zu finden. Diese Mädchen sind von jeglichem Rückhalt ihrer Familie abgeschnitten und werden häufig von ihren Arbeitgebern ausgebeutet.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Mädchen ihre Rechte nicht kennen und sie infolgedessen auch nicht einfordern.

Ausbildung und Kredite schaffen Perspektiven

Für die Mitarbeitenden von APFG ist Bildung DER Schlüssel für Entwicklung und ein selbstbestimmtes Leben. Dazu gehört für die Partnerorganisation des Weltgebetstags nicht nur die formale Schulbildung, sondern auch die berufliche Bildung.

Die Projektaktivitäten von APFG sind zweigleisig:

Zum einen werden insgesamt 250 Frauen dabei unterstützt, einen Kredit für den Ausbau ihres Kleingewerbes, wie z.B. Gemüseproduktion oder Kunsthandwerk zu erhalten.

Zum anderen erhalten 30 junge Mädchen eine fundierte Berufsausbildung. Das soll sie später im Leben in die Lage versetzen, ein gutes Gehalt zu fordern bzw. sich selbstständig zu machen. Die Hälfte dieser Auszubildenden sind Arbeitsmigrantinnen.

Neben der Unterstützung bei Kreditvergabe bzw. Berufsausbildung werden alle jungen Mädchen und Frauen über ihre grundlegenden Rechte als Bürgerinnen und Arbeitnehmerinnen aufgeklärt.

Vorbilder schaffen für die nächste Generation

Seit mehr als 20 Jahren unterstützt APFG Frauen und Mädchen dabei, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Aufgrund dieser Erfahrung wissen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wie wichtig Vorbilder sind. Sie können andere Frauen ermutigen, sich gegen Widerstände aus ihrem sozialen Umfeld durchzusetzen und neue Wege zu gehen.

Projekt-Kurzinfo

Projekttitel: Berufliche Bildung und Schaffung von Erwerbsmöglichkeiten für junge Frauen
Ort/Region: Region Süd-West/ Burkina Faso
Förderschwerpunkt: Wirtschaftliche Eigenständigkeit
Partnerorganisation: APFG - Vereinigung zur Förderung von Frauen und Mädchen  in Gaoua (Association pour la Promotion Féminine de Gaoua)
Laufzeit: Januar bis August 2018
WGT-Beitrag: 39.866 €