Gesellschaftliche und politische Teilhabe

Weltweit sind Frauen – bis auf wenige Ausnahmen – kaum in den Entscheidungsgremien von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft vertreten. Frauen haben nur wenige Möglichkeiten, ihre persönlichen Kompetenzen einzubringen. Selbst bei Entscheidungen, die ihren Alltag unmittelbar betreffen, sind sie selten eingebunden.

Wer entscheidet, nimmt Einfluss

Die Idee der „Teilhabe“ bedeutet nicht nur, an etwas „teilzunehmen“, sondern auch, etwas zu „entscheiden“. Wer entscheidet, nimmt Einfluss auf die Inhalte von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Und wer entscheidet, übernimmt zugleich Verantwortung dafür, dass diese Inhalte auch umgesetzt werden.

Gesellschaftliche und politische Teilhabe von Frauen zu fördern, bedeutet also, Fraueninteressen und Frauenrechte politisch umzusetzen.

Eigeninitiative von Frauen und Mädchen ist gefragt!

Ziele der Projektarbeit des Weltgebetstags sind die Überwindung von geschlechterspezifischer Diskriminierung und die Verbesserung der Lebenssituation von Frauen und Mädchen weltweit. Dies ist ohne die Eigeninitiative von Frauen und Mädchen nicht denkbar!

Deshalb arbeiten unsere Partnerorganisationen nach dem Ansatz des Empowerments (Selbstermächtigung).

Die Projekte des Weltgebetstags arbeiten meist auf mehreren Ebenen, denn nur so können die Rahmenbedingungen beeinflusst werden. Z.B. verbinden einige unserer Projekte Workshops zu Frauenrechten und Gender mit praxisnahen Kursen, in denen die Frauen lernen, mit Anbau und Vermarktung von Gemüse oder Reis ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften.

Andere Projekte fördern sowohl die Vernetzung der Frauen untereinander, z.B. bei gemeinsamen Aktionen zum Weltfrauentag, als auch die politische Lobbyarbeit für bessere Arbeitsbedingungen.

Damit berührt die Projektarbeit des Weltgebetstags in ihrem Themenschwerpunkt „gesellschaftliche und politische Teilhabe“ auch die Arbeitsfelder Frauenrechte und politische Bildung, Rechtsberatung und Rechtshilfe, bürgerschaftliches Engagement und Demokratisierung sowie zivile Konfliktbearbeitung und Friedensförderung.

Beispiele für Projekte zum Thema „Gesellschaftliche und politische Teilhabe“:

Bangladesch: Miteinander für gelebte Frauenrechte

In Bangladesch existieren die Rechte von Frauen und Mädchen hauptsächlich auf dem Papier. BARCIK unterstützt ländliche Gemeinschaften, für gleichberechtigte Teilhabe einzustehen.

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Israel: Ein Zentrum, das Raum für Bildung, Kunst und Frieden schafft

Die Tretmühle der täglichen Daseinsvorsorge.

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Simbabwe: Frauen erkämpfen sich ihren Weg aus der Unterdrückung

Frauen und Mädchen sind aktive Gestalterinnen ihres Lebens und Kämpferinnen für Geschlechtergerechtigkeit dank Medienkompetenz.

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Simbabwe: Für eine neue politische Kultur von Gewaltfreiheit

Durch Stärkung der Selbstwahrnehmung und Führungskompetenzen zu politisch aktiven jungen Frauen.

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Simbabwe: Kirche – ein Ort gelebter Geschlechtergerechtigkeit

Der Zimbabwe Council of Churches als Gegenpol konservativer kirchlicher Strömungen.

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„Dank des Projektes sind wir heute über unser Rechte und Pflichten als Bürgerinnen aufgeklärt. Deshalb konnte ich bei den Kommunalwahlen völlig frei für meine Kandidatin stimmen, auch wenn sie nicht gewonnen hat.

Ich kläre meine Freundinnen über ihre Rechte auf, so dass sie Entscheidungen treffen können und nicht völlig von den Entscheidungen der Männer anhängig sind.“


Binta aus Mali

Woran zeigt sich der Erfolg von Empowerment?

Auf der individuellen Ebene

Frauen und Mädchen erleben in ihrem Alltag spürbare Verbesserungen. Sie können ihre Lebensgrundlagen sichern und sich persönlich weiterentwickeln.

Das wird persönliches Empowerment genannt.

Auf der sozialen Ebene

Frauen und Mädchen stärken sich gegenseitig, um als Gruppe Einfluss zu gewinnen und ihre eigenen Interessen wirksam zu vertreten.

Das wird soziales Empowerment genannt.

Auf der politischen Ebene

Frauen und Mädchen beteiligen sich daran, ihre Interessen zu formulieren und sie in der Verfassung bzw. Gesetzgebung zu verankern. Sie setzten sich dafür ein, dass Geschlechtergerechtigkeit als gesellschaftliches Leitbild etabliert wird.

Das wird politisches Empowerment genannt.