Philippinen: Die Rechte indigener Frauen

Bürgerkrieg, Klimawandel und Landraub durch Bergbau und Agrarkonzerne haben Mindanao zum „Armenhaus“ der Philippinen werden lassen. Zu den Schwächsten gehören die indigenen Frauen.

Zerbrechlicher Frieden, bedrohte Lebensgrundlagen

Gewaltsame Konflikte haben viele Jahre lang das Zusammenleben der „Tri-People-Frauen“ auf Mindanao geprägt. Die Bezeichnung „Tri-people“ steht für christliche Siedlerinnen, muslimische Bangsamoro und indigene Lumad.

Alle drei Gruppen leiden unter fortschreitender Verarmung und Bedrohung ihrer Lebensgrundlagen durch Klimawandel, Landraub, Bergbau und Agrarkonzerne. Doch durch ihre traditionelle Lebens- und Wirtschaftsweise, den fehlenden Zugang zu Infrastruktur und alternativen Einkommensmöglichkeiten sind die indigenen Frauen ganz besonders betroffen.

Selbstorganisation und Selbsthilfe

Die indigenen Frauen sind kaum organisiert und können auch in der Lokalpolitik ihren Anliegen kein Gehör verschaffen. Genau hier liegt ein Ansatzpunkt der Partnerorganisation des Weltgebetstags, MTWRC („Mindanao Tri-People-Women Resource Center“).

MTWRC unterstützt kleine Frauengruppen. In diesen lernen Frauen, ihre Bedürfnisse zu formulieren und diese dann an die Führungspersönlichkeiten in ihrem Umfeld heranzutragen. Außerdem fördert MTWRC die Vernetzung und den Austausch der Gruppen untereinander.

Ob es um Frauenrechte, Umwelt- und Klimaschutz, nachhaltige Landwirtschaft oder gesunde Ernährung geht: So wird Wissen geteilt und vermehrt! Darüber hinaus erlernen die Frauen Techniken und Methoden zur Weiterverarbeitung ihrer Anbauprodukte. Die getrockneten Früchte, Tees und Salben können sie dann auf den Märkten verkaufen.

Männer tragen die Veränderungen mit

Wenn sich etwas an der Lebens- und Wirtschaftsweise der indigenen Gemeinschaften verändert, muss das letztlich von allen getragen werden. Deshalb bezieht MTWRC bewusst auch Jungen und Männer in die Bildungs- und Bewusstseinsarbeit ein. Das hilft den vielen engagierten Frauen, denen die Arbeit in den Gruppen und der Erfolg beim Verkauf ihrer Erzeugnisse ungeahntes neues Selbstbewusstsein verliehen haben.

Mit der Unterstützung ihrer Männer, Brüder und Väter finden sie auch den Mut, von den Behörden ihre Rechte als Frauen und als Teil der indigenen Gemeinschaft einzufordern und sich gegen Bevormundung und Übervorteilung durch Funktionäre oder korrupte Beamte aufzulehnen.
Langer Weg

Es wird noch geraume Zeit brauchen, bis sich die Lebensbedingungen der „Tri-People“-Frauen und Mädchen auf Mindanao spürbar verbessert haben – doch gibt es viele engagierte Partnerorganisationen des Weltgebetstags, wie MTWRC, die im Kampf gegen Armut, Existenzverlust und Diskriminierung kreative Wege gehen!

Projekt-Kurzinfo

Projekttitel: Klima- und Geschlechtergerechtigkeit als Motor für nachhaltige Entwicklung
Ort/Region: West-Mindanao
Förderschwerpunkt: Ernährungssouveränität
Partnerorganisation: Mindanao Tri-People Women’s Resource Center (MTWRC), Inc.
Laufzeit: Januar 2016 bis Dezember 2018
WGT-Beitrag: 89.499 € (Gemeinsame Förderung der Weltgebetstags-Komitees aus Deutschland, Österreich und der Schweiz)

Weiterführende Informationen:

Englischsprachige Informationen über die Partnerorganisation des Weltgebetstags, MTWRC: Artikel „Mindanao Tri-People Women Resource Center (MTWRC)“ auf den Internetseiten von „Inside on Conflict“

Informationen zum Thema „Philippinen und Klimawandel“: Factsheet Klimawandel auf den Internetseiten des Asienhauses (PDF)